
Am 13. September erfuhren 50 Exkursionsteilnehmer/-innen, wie Radverkehrsinfrastruktur in der Gastgeberstadt der Velo-city-Konferenz 2017 gestaltet wird.
Dabei konnten sie auf dem eigenen Sattel sitzend schnell erkennen, dass in Nimwegen ein gesamtheitlicher Ansatz verfolgt wird. Ein Ansatz, der Radverkehr, ÖPNV, Städtebau, Autos und zukünftig auch verstärkt den Fußverkehr verbindet. Das Ziel der Stadt: die Nutzung des Autos nicht restriktiv zu unterbinden, sondern auf die anderen Verkehrsarten zu verlagern.
Das Radverkehrssystem ist in seiner Netzschlüssigkeit absolut beeindruckend. Die Qualität der durchgängig asphaltierten Radverkehrsanlagen und der Serviceangebote sucht ihresgleichen.
Besonders bemerkenswert:
- Die Kreisverkehre sind so gestaltet, dass sie von den Radfahrenden komfortabel und sicher zu befahren sind. Der Kfz-Verkehr fließt trotzdem flüssig.
- Die Fahrradinfrastruktur von der Fahrradstraße über separierte Radwege bis hin zum Radschnellweg ist durchgängig in rotem Asphalt gehalten.
- Wenn es im Straßenraum keinen Platz für separierte Radverkehrsanlagen gibt, werden sehr häufig Fahrradstraßen eingesetzt. Die Gestaltung wird dabei immer wieder an die lokalen Gegebenheiten angepasst.
- Am Hauptbahnhof ist an den Rijnwaalpad direkt eine bewachte Fahrradgarage angeschlossen. Sie ist rund um die Uhr geöffnet. Displays mit der Anzahl der freien Plätze erleichtern die Parkplatzsuche.
- Die Führung und Gestaltung des Rijnwaalpads ist vorbildlich. Dabei waren nicht möglichst niedrige Baukosten oder eine geringe Beeinträchtigung der anderen Verkehrsarten für die Planung ausschlaggebend. Vielmehr wurde Wert darauf gelegt, dass der Radverkehr störungsfrei, komfortabel und direkt geführt werden kann.
- Das Erfolgsrezept für diese bemerkenswerte Radverkehrsförderung: hohes planerisches Engagement, vor allem ein deutlich höherer Mitteleinsatz und letztlich ein langfristiger Entwicklungsprozess, der von der Kommunalpolitik gewollt und unterstützt wird.
- Alle Exkursionsteilnehmer/-innen sind mit neuen Eindrücken nach Hause gefahren. Mit dafür verantwortlich war auch die großzügige Unterstützung durch die Stadt Nimwegen - herzlichen Dank, wir kommen gerne wieder!
Mehr Informationen und Bilder von der AGFS-Exkursion lesen und sehen Sie im Magazin Nahmobil, Ausgabe November 2017. Alle Ausgaben der Nahmobil können Sie auch in unserer Mediathek bestellen oder kostenlos herunterladen.
Impressionen








