AGFS-Kongress 2024

Einfache Lösungen für den Rad- und Fußverkehr

Wir müssen weg von den Idealen und uns stärker am machbaren orientieren.“ Mit diesen Worten öffnete Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer den AGFS-Kongress am 23. Mai 2024, der unter dem prägenden Titel "EINFACH x EINFACH" für ein Umdenken bei der Mobilitätswende sowie für mehr Mut bei kommunalen Entscheider:innen warb. Über 250 Zuschauerinnen und Zuschauer informierten sich im Congress­Center Ost der Koelnmesse über die Möglichkeiten den Rad- und Fußverkehr trotz knapper Kassen und Personalmangel schnell und effektiv zu fördern. Experten aus der kommunalen Politik, aus der Planung und aus der Wirtschaft, zeigten, welche Chancen entstehen, wenn man den Wandel aktiv gestaltet. Durch das Programm führten Vivien Leue und Michael Vieten.

Transformation und Lösungen auf Zeit

Transformationsexperte Reza Razavi machte auf dem Kongress deutlich, dass eine komplexe Herausforderung wie die Mobilitäts- und Verkehrswende durch eine bloße Verbesserung der bestehenden Infrastruktur nicht gelingen wird. Vielmehr brauche es eine Transformation, also neue Denk- und Handlungsansätze, um die immer komplizierteren Herausforderungen zu meistern. Mit der Umsetzungsinitiative liefert die AGFS NRW diesen neuen Denk- und Handlungsansatz für die Mobilitäts- und Verkehrswende, wie Michael Milde (AGFS NRW) zeigte. Der Ansatz steht dafür, schnellstmöglich für durchgängige Wegenetze zu sorgen und weniger auf die Umsetzung hochwertiger und aufwändiger Lösungen zu setzen. Einfach und schnell umsetzbare Sofortmaßnahmen und Übergangslösungen ermöglichen es demnach, dass die Vorteile des Fuß- und Radverkehrs für alle schneller erlebbar werden.

Verkehrswende mit Farbe und Ordnungsrecht

Bürgermeister Lukas Hartmann hat solche kreativen Lösungen auch für seine Stadt – Landau in der Pfalz – gefunden. In einer ländlichen Region, in der viele Menschen auf das Auto angewiesen sind, schafft er es, den Rad- und Fußverkehr zu fördern und gleichzeitig die Bedingungen für den Autoverkehr zu verbessern. Er und sein Team haben mit Farbe – also mit einfach und kostengünstig umzusetzenden Markierungen – sowie ordnungsrechtlichen Maßnahmen viel erreicht. Dabei machte Hartmann auch deutlich, dass selbst kleine Veränderungen nicht gänzlich ohne Widerstand umgesetzt werden könnten, den Ärger müsse man jedoch aushalten.  

Landesregierung unterstützt AGFS-Umsetzungsinitiative

Der NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer sprach mit Moderatorin Vivien Leue über die Hürden bei der Umsetzung der Verkehrs- und Mobilitätswende. Auch er wünscht sich mehr Pragmatismus bei der Förderung des Rad- und Fußverkehrs. Die Landesregierung unterstützt die AGFS-Umsetzungsinitiative und die empfohlenen Maßnahmen im gerade erschienen „Leitfaden Sofortmaßnahmen“. Die oberste Straßenverkehrsbehörde des Landes hat alle darin beschriebenen Projektskizzen überprüft und hält sie in der Anordnung für rechtssicher.

Die AGFS-Umsetzungsinitiative

Die AGFS NRW möchte mit der Umsetzungsinitiative das Zufußgehen und das Radfahren trotz knapper finanzieller und personeller Ressourcen schnell für viele Menschen erlebbar machen. Demnach hat der Lückenschluss die höchste Priorität. Sofortmaßnahmen und Übergangslösungen sind dabei wichtige Bausteine und sollen zu einer kurzfristigen Realisierung von zusammenhängenden, sicheren, komfortablen, erlebbaren Netzen der Nahmobilität führen. Die Straßenverkehrs-Ordnung, die Regelwerke und die Planungspraxis ermöglichen eine Vielzahl solcher Maßnahmen.

Alle Informationen zum Kongress sowie weitere Fotos zm Download stehen auf der Website agfs-kongress.de zur Verfügung.