Symposium Radverkehr im Rheinland
Unter dem Motto „Radverkehr im Rheinland – Zukunft gestalten“ hat die Radregion Rheinland zu einem Symposium eingeladen und knapp 140 Teilnehmende sind dem Aufruf gefolgt.
Kein Wunder, denn 4.600 Kilometer Radverkehrsnetz NRW, davon 3.500 Kilometer Knotenpunktsystem mit 600 Knotenpunkttafeln und mehr als 60 Themenrouten, geben jede Menge Anlass, um sich über die Qualität der Radinfrastruktur auszutauschen.
Im Fokus des Fachsymposiums stand die Diskussion zu den aktuellen Herausforderungen des Radverkehrs im Rheinland. Gemeinsam wurde der Blick auf die strategische und qualitative Weiterentwicklung der Radinfrastruktur gerichtet und gleichzeitig darüber gesprochen, wie weitere Menschen zum Radfahren in der Freizeit und im Alltag motiviert werden können.
Neue Denkanstöße
Die Regionale Radverkehrsbeauftragte aus der Region FrankfurtRheinMain, Antje Quitta, verdeutlichte in einem Impulsvortrag, wie die Zusammenarbeit in ihrer Region und mit dem Land Hessen funktioniert und welche pragmatischen Lösungen zu schnelleren Ergebnissen in der Radinfrastrukturentwicklung führen können. Anschließend fanden sich auf dem Podium Vertretende aus dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Straßen.NRW, den Kreisen, den Regionalmanagements und dem ADFC ein und diskutierten über Good-Practice-Beispiele, u.a. zur Öffnung von Wirtschaftswegen für den Radverkehr und Personalerweiterungen mit Wegemanager:innen. Unmissverständlich wurden die Herausforderungen deutlich, die in erster Linie durch die zahlreichen bürokratischen Hürden in den Planungs- und Umsetzungsverfahren entstehen. Zudem wurde die häufig große Anzahl an zuständigen Baulastträgern entlang der Radwege als problematisch in Bezug auf die Abstimmungsprozesse benannt und die in fast allen Kommunen und Kreisen fehlende Personalausstattung.
Schnelle und einfache Umsetzung
Ein Umdenken in der Personalbesetzung bzw. der koordinierenden Abwicklung von Bauvorhaben über Kommunen- und Kreisgrenzen hinweg, könnte ein Ansatzpunkt sein, schneller zu sichtbaren Erfolgen zu kommen und die nachhaltige Pflege der Radinfrastruktur sicherzustellen. Gleichzeitig ist es dringend erforderlich, dass Ausschreibungsverfahren vereinfacht und gemeinsam sinnvolle Priorisierungen in der Umsetzung festgelegt werden. Letzteres könnte durch Marktforschungen zur Nutzung der Wegeverbindungen untermauert werden. Jedoch liegen diese zumeist gar nicht oder nur teilregional vor, da die Erhebung solcher Daten häufig nicht gefördert wird und die finanziellen Möglichkeiten vor allem in den kleineren Kommunen dafür nicht ausreichen. Die gebietsübergreifende Entwicklung und Analyse von Marktforschungsdaten könnte mit finanzieller Förderung von Bund, Land oder EU effizient und mit überschaubarem Aufwand z.B. durch den Radregion Rheinland e.V. erledigt werden.
„Grundsätzlich zeigen diese Diskussionen, dass der offene Austausch zu den Herausforderungen zwischen den an der Radinfrastrukturentwicklung Beteiligten wichtig ist, um über Ideen und pragmatische Lösungen zu sprechen und möglichst gemeinsam Hürden aus dem Weg zu schaffen oder zumindest zu verkleinern“, so Klaus Harzendorf, Vorsitzender des Radregion Rheinland e.V. „Ziel sollte es doch für alle Beteiligten sein, dass sich die Radfahrenden auf ein hochattraktives und einheitliches Gesamtsystem verlassen und sich gut und sicher mit dem Fahrrad bewegen können.“
Information zum Verein:
Erst kürzlich hat sich die Region um zwei Partner vergrößert und so arbeiten inzwischen die drei kreisfreien Städte Köln, Düsseldorf und Leverkusen sowie die sechs Kreise Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Mettmann eng zur Verbesserung der Radinfrastruktur zusammen.
Zweck des Vereins ist die Weiterentwicklung der interkommunalen Qualitätsstrategie für Radinfrastruktur und Radservice sowie die Sensibilisierung der Partner:innen und Kommunen für eine nachhaltige Qualitätssicherung.
Weitere Informationen zum Verein finden Sie unter Radregion Rheinland e.V..