Gemeinsam für mehr Fahrrad- und Nahmobilitätsfreundlichkeit

Erfahrungsaustausch von AGFK Baden-Württemberg, AGFK Bayern und AGFS NRW zum Thema "Kommunikation"

Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 haben die drei Arbeitsgemeinschaften erstmals ihre Erfahrungen im zentralen Handlungsfeld "Kommunikation" erfasst, bewertet und dokumentiert. Das Ergebnis ist eine einheitliche Grundlage zur Entwicklung von Kommunikationsstrategien. An die 100 Kommunikationsmaßnahmen geben Anregungen zur Förderung von Radverkehr und Nahmobilität.

Um den Radverkehr stetig und vor allem flächendeckend zu fördern, haben sich Arbeitsgemeinschaften fahrradfreundlicher Kommunen bewährt. Daher gilt es, Initiativen zur Gründung von Arbeitsgemeinschaften in anderen Bundesländern zu etablieren. Parallel müssen die bestehenden Arbeitsgemeinschaften mit steigenden Mitgliederzahlen und aktiven Mitgliedskommunen gestärkt werden. Hier erweist sich für die beiden AGFKs und die AGFS eine zielgerichtete und gebündelte Kommunikationsarbeit als effektives Mittel, um Radverkehr und Nahmobilität zeitgemäß zu fördern.

Rund 100 Kommunikationsmaßnahmen geben Anregungen und Ideen

Gemeinsam bündelten die drei Arbeitsgemeinschaften ihre langjährigen Kommunikationserfahrungen zu einer Beratungs- und Kommunikationsstrategie. Das Ergebnis ist unter anderem eine Maßnahmensammlung, die anderen Arbeitsgemeinschaften der Rad- und Nahmobilitätsförderung, den Kommunen sowie den Projektleiterinnen und Projektleitern als Anregung und Basis für die Entwicklung eigener Strategien dienen kann.

Darum war der Erfahrungsaustausch so wichtig

Während die Projektpartner/-innen einzelne Projekte oder Kampagnen regelmäßig evaluieren, gibt es bislang auf Ebene der Arbeitsgemeinschaften keine systematische Evaluation der vollständigen Kommunikationsarbeit.

Mit dem aktuellen Erfahrungsaustausch ist der erste Schritt getan. Er soll die Basis für einen länderübergreifenden, systematischen Erfahrungsaustausch mit allen Arbeitsgemeinschaften in Deutschland schaffen.

Arbeitsgemeinschaften aus anderen Bundesländern sowie die Kommunen selbst können aus dem Erfahrungsbericht ihre eigene Kommunikationsstrategie ableiten. Der abschließende Bericht gibt Empfehlungen, welche Ziele man zu welchem Zeitpunkt verfolgen sollte.

Der Entwicklungsstand einer Arbeitsgemeinschaft hat großen Einfluss

Im Rahmen des Erfahrungsaustauschs wurde zudem deutlich, dass der Entwicklungsstand einer Arbeitsgemeinschaft großen Einfluss auf die Auswahl bzw. den Einsatz von Kommunikationsmaßnahmen hat. Der Aufbau und die Entwicklung von Arbeitsgemeinschaften war daher wichtiger Bestandteil der Diskussion. Die folgenden drei Phasen skizzieren die Entwicklung einer Arbeitsgemeinschaft:

  • Gründungsphase
    • Erarbeitung von Grundlagen der Arbeitsgemeinschaft, wie z.B. Finanzierung, Satzung, Aufnahmekriterien und Strukturen
    • Konkrete Projektideen helfen, die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen zu stärken oder mit der Umsetzung zu beginnen
    • Die Gründungsphase endet spätestens mit der Vereinsgründung
  • Konstituierende Phase
    • Errichtung von Arbeitsgruppen
    • Austausch von Erfahrungen
    • Projekte werden umgesetzt
  • Ausbau- und Weiterentwicklungsphase
    • Mitgliedskommunen ziehen konkreten Nutzen aus der Arbeit des Netzwerks
    • Weitere Kommunen schließen sich der Arbeitsgemeinschaft an

Dabei konnte man zwei zentrale Säulen für den Erfolg von Arbeitsgemeinschaften ausmachen:

  • Die Schaffung interner Strukturen für die Vereinsarbeit
  • Die eigentliche Kommunikationsarbeit

Beide Aspekte sollte man so früh wie möglich, idealerweise schon ab der Gründung einer Arbeitsgemeinschaft, bedenken.

Gemeinsam mit der Maßnahmensammlung entsteht eine allgemein übertragbare Strategie zur Förderung des Radverkehrs und der Nahmobilität:

  • Die Sammlung liefert erstmals eine vollständige Übersicht über die bisherigen Kommunikationsmaßnahmen und Erfahrungen der Projektpartnerinnen
  • Dabei stehen die Schwerpunkte Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit und Wissensvermittlung für die Rad- und Nahmobilitätsförderung von Arbeitsgemeinschaften und Kommunen ganz klar im Fokus

Der gemeinsame Austausch hat dazu weitere neue Themenfelder und Zielgruppen hervorgebracht, die bisher nicht oder kaum bearbeitet wurden. So ist eine zukunftsfähige, übertragbare Strategie zur Förderung des Radverkehrs und der Nahmobilität entstanden, die neue Projekte, Potenziale und Synergien auf den Weg bringen kann.

Material:

Der Bericht steht in der Mediathek der AGFS zum Download zur Verfügung.